… gibt es heute mal einen Blog Beitrag, der nichts mit Fotografie zu tun hat.
Die Geschichte meiner Selbständigkeit
Nach ziemlich genau zwei Jahren Selbständigkeit möchte ich einmal ein wenig Resümee ziehen:
Zur Selbständigkeit bin ich gekommen, weil ich aus einer Leidenschaft bzw. einem spannenden Hobby einen Beruf machen wollte.
Mir war klar, dass ich an meinem Berufsleben etwas ändern musste – aus verschiedenen Gründen.
Die ersten anderthalb Jahre war meine Selbständigkeit ein Nebengewerbe. Natürlich war da die Angst, den sicheren Job komplett aufzugeben und irgendwann vor einem finanziellen Scherbenhaufen zu sitzen.
Schnell war mir aber klar, dass ich das Nebengewerbe nicht so betreiben kann, wie es viele Foto-Aufträge eigentlich erfordern. Dazu muss ich meinen Kunden nämlich auch mal zu Zeiten zur Verfügung stehen, wo ich eigentlich hätte im Büro sitzen müssen. Naja und der Spaß in meinem alten Job hielt sich schwer in Grenzen.
Also kündigte ich und sah meiner Zeit als Unternehmerin entgegen.
Den Versuch, einen Gründungszuschuss von der Arbeitsagentur zu bekommen, habe ich relativ schnell aufgegeben. Meine Bearbeiterin (ja, es war eine Frau) machte mir mehrmals deutlich, dass sie von meiner Idee nichts hielt. „Wissen Sie eigentlich, wie viele Fotografen es gibt?“ und „Sie haben doch eine gute berufliche Qualifikation. Dann müssen Sie doch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen“ sind nur zwei Beispiele dafür, warum ich den Eindruck bekam, dass Unternehmensgründungen bzw. mutige Solo-Selbständige gerade nicht erwünscht sind.
Schwer bewaffnet mit jeder Menge Ideen und Motivation sah ich also dem Zeitpunkt meiner vollen Selbständigkeit entgegen.
Die Kundenakquise wurde ernsthafter, ich erstellte einen Liquiditätsplan und legte Quartalsziele fest.
Kurz danach gingen die ersten Ersparnisse drauf für eine Bandscheiben-OP meines Dackels.
Was soll ich sagen? Der Winter war hart, aber mit dem Jahreswechsel kam neue Zuversicht und der feste Plan, mehr für mich zu tun und den – typisch weiblichen – Perfektionismus abzulegen.
Und mir wurde klar, dass ich so viel dazu gewonnen hatte an Freiheiten, an Selbstbestimmung, an Menschenkenntnis und an Erfahrung. Dieser Gewinn hat sicher noch nicht sein Maximum erreicht – so hoffe ich doch 😉
Warum ich das schreibe?
Ich finde diese Gedanken so passend zum Weltfrauentag, da es häufig die Frauen sind, die Selbstzweifel hegen und sich von ihrer Umwelt immer wieder einreden lassen, sie seien nicht gut genug.
Für eines sind sie mit Sicherheit ZU gut: sich verheizen zu lassen!
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