Warum sollte ich Mitarbeiterfotos überhaupt ins Netz stellen?
Dafür gibt es zwei schlagkräftige Argumente:
- Nicht nur der Chef repräsentiert sein Unternehmen, sondern in erster Linie die Mitarbeiter. Diese sind meistens der erste Kontakt für den Kunden, ob telefonisch, per E-Mail oder persönlich. Wie viel Mehrwert gibt es dem Kunden dann, wenn er zu dem jeweiligen Ansprechpartner schon mal ein Gesicht – in Form eines Mitarbeiterfotos – gesehen hat? Na, sehr viel, natürlich! Wir sind heute in unserer schnelllebigen Online-Welt so unpersönlich geworden, dass wir uns über jedes menschliche Gesicht freuen, mit dem wir Kontakt haben.
- Mitarbeiter, die (nicht nur als Portrait) präsentiert werden und ihre tägliche Arbeit zeigen dürfen, empfinden dies als Wertschätzung. Schließlich möchte ich auch innerhalb meines Unternehmens wahrgenommen werden und mich zugehörig fühlen.
Dieser Punkt ist nicht nur wichtig für die Mitarbeiterbindung, sondern auch für die Überzeugung von Bewerbern, dass ich dies der richtige Arbeitgeber ist. In der Zeit des Fachkräftemangels ein nicht zu verachtender Aspekt!
Mitarbeiterfotos? Aber dann muss ich meine Leute erst fragen, ob sie das möchten und das ist so fürchterlich kompliziert…
Ja, der erste Teil ist richtig. Man muss die Mitarbeiter fragen, ob ihr Foto im Internet veröffentlicht werden darf. Entweder gibt es dazu eine unternehmensweite Regelung, die schon bei der Einstellung der Mitarbeiter getroffen wurde. In diesem Fall würde sich ihr Fotograf auf diese Regelung berufen und sie quasi für sich übernehmen.
Die zweite Möglichkeit ist, dass sich um diese Erlaubnis ihr Fotograf komplett selber kümmert. D.h. er setzt entsprechende Schriftstücke auf und lässt diese von den Mitarbeitern unterschreiben. Da hier das Recht am eigenen Bild (ein Persönlichkeitsrecht) betroffen ist, ist diese Einverständnis natürlich jederzeit widerrufbar. Auch für diese Widerrufsmöglichkeit muss es einen Ansprechpartner, z. B. entweder den Fotografen oder den Webdesigner, geben.
Man sieht also, dass der zweite Teil dieses Satzes so nicht stimmt. Es ist gar nicht kompliziert und wenn man einen professionellen Fotografen beauftragt, ist diese Leistung hoffentlich inbegriffen.
Wenn Sie also Mitarbeiter haben, die so gar nicht fotografiert werden möchten, dann ist das eben so. Respektieren Sie das!
Sehr oft habe ich schon erlebt, dass genau diese Mitarbeiter bei anderen sehen, wie viel Spaß auch das Mitwirken im Online-Marketing machen kann und letztlich möchten sie dann doch mitmachen und erteilen vielleicht später ihre Erlaubnis.
Mitarbeiterfotos kann ich auch schnell mit dem Smartphone machen, dafür brauchen wir keinen Fotografen!
Ja, grundsätzlich kann man das. Das ist vielleicht günstiger und geht meistens auch schneller.
Häufig kommen dabei aber Bilder heraus, von denen die Mitarbeiter sagen: „Du meine Güte, sehe ich furchtbar aus!“… womit wir die nächsten Ich-will-nicht-fotografiert-werden-Kandidaten aus Punkt 2 produziert haben.
Bevor sich jetzt jemand auf den Schlips getreten fühlt, weil ich ihn als schlechten Fotografen abstempele: Das ist doch ganz normal, das wir nicht alles können! Ich repariere mein Auto ja auch nicht selbst, vermutlich würde es dann bei der nächsten Fahrt auseinander fallen…
Wir Fotografen haben uns nicht umsonst mit Themen wie Bildgestaltung und Lichtsetzung beschäftigt, uns mit Kamera- und Objektiv-Technik auseinandergesetzt und uns noch teure Bildbearbeitungssoftware zugelegt und uns dort eingearbeitet, um den letzten Schliff am Rechner zu erledigen.
Und nicht zu vergessen, hat der Fotograf Ihres Vertrauens auch eine beratende Funktion. Hauen Sie also alle Bedenken im Vorgespräch heraus, die Ihnen Sorgen machen!
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